- Fatih Karatas
Ob im Lkw, Transporter oder Pkw – die Ladungssicherung ist ein zentrales Element für Sicherheit und Rechtskonformität im Straßenverkehr. Sie schützt nicht nur Mensch und Material, sondern stellt auch sicher, dass Unternehmen bei Kontrollen keine unangenehmen Überraschungen erleben. Doch viele Verantwortliche unterschätzen die Komplexität der Vorschriften und riskieren damit Bußgelder, Reputationsverlust oder sogar Unfälle.
In diesem Beitrag erfahren Sie, was bei der Ladungssicherung zu beachten ist, wer die Verantwortung trägt, welche Vorschriften laut StVO gelten und wie Sie Ihre Fuhrparkprozesse digital unterstützen können.
Was ist die Ladungssicherung?
 
															Ladungssicherung umfasst alle Maßnahmen, die verhindern, dass Transportgüter während der Fahrt verrutschen, umfallen, rollen oder herabfallen. Sie ist nicht nur eine Frage der Technik, sondern auch der Verantwortung und der rechtlichen Haftung.
Ziel ist es, die Fahrzeugstabilität zu erhalten, Unfälle zu vermeiden und andere Verkehrsteilnehmer nicht zu gefährden. Dabei kommt es vor allem auf Know-how, Sorgfalt und Dokumentation im Fuhrparkmanagement an.
Rechtliche Grundlagen – Was sagt die StVO über die Landungssicherung?
Die Straßenverkehrsordnung (StVO) verpflichtet alle Beteiligten zur sicheren Verstauung von Ladung.
- 22 StVO – Ladung: Die Ladung einschließlich Geräte zur Ladungssicherung muss so verstaut und gesichert sein, dass sie auch bei plötzlicher Ausweichbewegung oder Vollbremsung nicht verrutscht oder umfällt.
- 23 StVO – Verantwortung des Fahrzeugführers: Der Fahrer darf das Fahrzeug nur in einem verkehrssicheren Zustand führen. Dazu zählt auch die richtige Sicherung der Ladung.
- 412 HGB – Pflichten des Absenders: Auch der Absender trägt Verantwortung: Er muss die Ware verlade- und transportsicher bereitstellen.
Ladungssicherung betrifft laut der Paragrafen also nicht nur den Fahrer, sondern auch Verlader, Spediteur und Fahrzeughalter.
 
															Verantwortung für Ladungssicherung im Unternehmen übernehmen
Die häufig gestellte Frage lautet: Wer ist verantwortlich für die Ladungssicherung – Fahrer, Verlader oder Fuhrparkleiter? Die Antwort ist: alle – jeweils im Rahmen ihrer Aufgaben.
Verantwortung im Überblick:
- Fahrer: muss kontrollieren, ob die Ladung ordnungsgemäß gesichert ist.
- Verlader: muss dafür sorgen, dass die Ware verladbar und richtig positioniert ist.
- Fuhrparkleiter: ist für die Ausstattung der Fahrzeuge und die Schulung der Mitarbeitenden verantwortlich.
Unternehmen sollten klare Verantwortlichkeiten definieren, schriftlich dokumentieren und regelmäßige Schulungen anbieten. Ordentlich geführte Fuhrpark-Checklisten sind auch zur rechtlichen Absicherung wichtig.
Die verschiedenen Arten der Ladungssicherung
Es gibt verschiedene Methoden, um Ladung zu sichern – je nach Art der Ware, Branche, Fahrzeugtyp und Strecke.
1. Formschlüssige Sicherung
Bei der formschlüssigen Sicherung wird die Ladung so im Laderaum platziert, dass sie sich nicht bewegen kann – idealerweise wird sie lückenlos an Wände, Stirnseiten oder andere Ladeeinheiten angelegt. Durch diese vollständige Ausfüllung des vorhandenen Raums entsteht eine natürliche Begrenzung, die verhindert, dass sich Gegenstände beim Bremsen, Anfahren oder in Kurven verschieben. Ergänzend kommen häufig Hilfsmittel wie Zwischenwände, Sperrstangen oder Ladungsträger zum Einsatz, um Hohlräume zu schließen und das Verrutschen der Ladung zu verhindern.
Diese Methode ist besonders effektiv bei stapelbaren Gütern oder homogenen Ladungen wie Getränkekisten oder Kartonwaren.
2. Kraftschlüssige Sicherung
Die kraftschlüssige Sicherung verfolgt einen anderen Ansatz: Hier wird die Ladung mit Zurrgurten, Spannketten oder Netzen durch gezielten Anpressdruck auf die Ladefläche fixiert. Dabei nutzt man die Reibungskraft zwischen Ladung und Ladeboden, um Bewegungen zu verhindern. Antirutschmatten unter der Ladung erhöhen zusätzlich den Reibwert und verbessern die Wirkung.
Diese Sicherungsart ist besonders bei schwereren oder unregelmäßig geformten Gütern erforderlich, etwa bei Maschinen, Fässern oder sperrigen Konstruktionsteilen.
3. Kombination beider Methoden
In der Realität wird jedoch selten ausschließlich eine der beiden Methoden angewendet. Vielmehr hat sich eine Kombination aus form- und kraftschlüssiger Sicherung als praxistauglich und sicher erwiesen. So können beispielsweise palettierte Waren formschlüssig im Fahrzeug verstaut und zusätzlich durch Zurrgurte niedergezurrt werden. Diese doppelte Sicherung bietet ein hohes Maß an Stabilität und minimiert das Risiko von Transportschäden oder Unfällen.
Wer beide Prinzipien intelligent kombiniert, schafft eine professionelle und rechtssichere Basis für den täglichen Gütertransport.
 
															Ladungssicherung im LKW vs. Pkw – Was unterscheidet sich?
Die Grundregel lautet: Ladung muss immer gesichert werden – unabhängig vom Fahrzeugtyp. Dennoch gibt es in der Praxis deutliche Unterschiede zwischen der Ladungssicherung in einem LKW und einem PKW.
| Aspekt | LKW | PKW / Kleintransporter | 
| Ladungsvolumen & -gewicht | Groß, oft tonnenschwer, palettiert oder lose | Eher gering, oft Werkzeug, Kisten oder Einzelteile | 
| Vorschriften | Strenge gesetzliche Vorgaben, regelmäßige Kontrollen | StVO gilt ebenfalls, wird aber häufig unterschätzt | 
| Sicherungsmittel | Zurrgurte, Ketten, Antirutschmatten, Sperrbalken | Gurtlösungen, Trennnetze, rutschfeste Unterlagen | 
| Dokumentationspflicht | Teilweise vorgeschrieben (v. a. im gewerblichen Güterverkehr) | Meist nicht erforderlich, aber aus Haftungssicht empfehlenswert | 
| Kontrollhäufigkeit | Häufige Straßenkontrollen durch BAG und Polizei | Seltener, aber bei Verstößen ebenso mit Sanktionen verbunden | 
| Fahrzeugausstattung | Meist professionell vorbereitet mit Zurrpunkten und Normaufbauten | Oft improvisiert, Nachrüstbedarf in Firmenfahrzeugen | 
Auch wenn PKW-Nutzer oft weniger mit Ladungssicherung in Verbindung gebracht werden, gelten hier die gleichen gesetzlichen Anforderungen wie bei LKWs – nur mit anderen Mitteln. Unternehmen sollten deshalb auch kleinere Fahrzeuge nicht aus dem Blick verlieren.
Bußgelder & Haftung – Was passiert bei Verstößen der Vorschriften zur Ladungssicherung?
Verstöße gegen die Ladungssicherungspflicht können teuer werden – finanziell und strafrechtlich.
Mögliche Konsequenzen:
- Bußgeld für den Fahrer
- Punkte in Flensburg
- Strafrechtliche Folgen bei Personenschäden
- Haftung durch den Unternehmer bei Organisationsverschulden
- Probleme bei Versicherungsleistungen (z. B. bei mangelhafter Sicherung)
Nicht nur der Fahrer haftet – auch das Unternehmen kann belangt werden, wenn es keine ausreichenden Maßnahmen zur Sicherstellung der Ladungssicherung getroffen hat.
Digitale Unterstützung der Ladungssicherung
Moderne Software kann die Ladungssicherung nicht ersetzen, aber sie kann wesentlich zur Qualitätssicherung, Dokumentation und Kontrolle beitragen.
So unterstützt Digitalisierung die Ladungssicherung:
- Digitale Checklisten vor Fahrtantritt (z. B. Abfahrtskontrolle mit Fotos)
- Erinnerungen an Schulungen, Unterweisungen oder UVV-Prüfungen
- Dokumentation von Verantwortlichkeiten und Abläufen
- Integration von Fahrer-Feedback oder Hinweismeldungen per App
Vor allem bei Lkw-Flotten mit wechselnden Fahrern ist eine digitale Lösung sinnvoll, um Sicherheitsstandards einheitlich umzusetzen – unabhängig von Standort oder Fahrzeug.
Mit routecontrol Ladungssicherung digital flankieren!
Ladungssicherung ist ein elementarer Baustein für Sicherheit, Effizienz und Rechtskonformität im Fuhrpark. Unternehmen, die ihre Prozesse klar strukturieren, Verantwortlichkeiten definieren und technische wie digitale Hilfsmittel nutzen, sind auf der sicheren Seite.
Mit routecontrol steht Ihnen eine intelligente Software für die Fahrzeugverwaltung zur Verfügung, die Sie dabei unterstützt, Ladungssicherung effektiv zu organisieren und rechtssicher zu dokumentieren. Fahrzeugortung, elektronisches Fahrtenbuch und Flottenmanagement-App machen routecontrol zu einem starken Partner für mehr Sicherheit auf der Straße.
Mehr Überblick, mehr Verantwortung, mehr Sicherheit – mit routecontrol.
FAQ – Häufig gestellte Fragen zur Ladungssicherung
					 Was versteht man unter Ladungssicherung? 
							
			
			
		
						
				Ladungssicherung bezeichnet alle Maßnahmen, die verhindern, dass die Ladung während der Fahrt verrutscht, kippt oder herabfällt. Ziel ist es, Unfälle, Sachschäden und Gefährdungen im Straßenverkehr zu vermeiden.
					 Wer trägt die Verantwortung für die Ladungssicherung? 
							
			
			
		
						
				Die Verantwortung liegt nicht nur beim Fahrer, sondern auch beim Verlader und dem Unternehmen bzw. Fuhrparkleiter. Laut StVO (§22, §23) müssen alle Beteiligten sicherstellen, dass die Ladung vorschriftsmäßig gesichert ist.
					 Was passiert bei unzureichender Ladungssicherung? 
							
			
			
		
						
				Bei Verstößen drohen Bußgelder, Punkte in Flensburg und im schlimmsten Fall strafrechtliche Konsequenzen bei Personenschäden. Auch die Haftung des Unternehmens kann greifen, wenn organisatorische Mängel vorliegen.
					 Welche Hilfsmittel zur Ladungssicherung sind empfehlenswert? 
							
			
			
		
						
				Zur Ausstattung gehören u. a. Zurrgurte, Antirutschmatten, Sperrbalken, Netze, Trennwände und Zurrpunkte. Je nach Ladegut und Fahrzeugtyp sollten die Mittel individuell kombiniert werden, um form- und kraftschlüssige Sicherung zu gewährleisten.
					 Muss Ladungssicherung dokumentiert werden? 
							
			
			
		
						
				Im gewerblichen Bereich ist eine Dokumentation sehr zu empfehlen, z. B. über digitale Abfahrtskontrollen oder Checklisten. Das schützt im Falle eines Unfalls oder einer Kontrolle und kann die Haftung reduzieren.
